Sonntag, 10. November 2019

Deutsche Welle: Ein Tweet, der angeblich die Moskauer Proteste befeuerte

Einige der RT-Deutsch Artikel, die fälschlich behaupten, die Deutsche Welle habe die Moskauer Proteste unterstützt

Der Stein des Anstoßes

Während der Moskauer Proteste im Sommer 2019 setzte die russische Ausgabe der Deutschen Wellen folgenden Tweet ab.
- Moskau, komm raus!
Nein, es scheint noch nicht vorbei zu sein. Ein Polizist hat unseren Korrespondenten während des Filmens an der Schulter gestoßen (er konnte sich abfangen)

Der Vorwurf

 Russische Behörden und Medien klammern sich seit dem an die einleitende Zeile
"- Moskau, komm raus!"
um zu beweisen, dass sich die Deutsche Welle aktiv in die Proteste eingemischt habe.

Warum diese böswillige Interpretation Quatsch ist

Im eingebetteten Video ist deutlich zu vernehmen, dass die Demonstranten "Москва, выходи!" rufen. 
Dem "- Москва, выходи!" ist ein Bindestrich vorgesetzt.

- Москва, выходи!

"In einer neuen Zeile wird aber der Beginn der direkten Rede im Russischen durch einen Gedankenstrich angedeutet, nicht durch Anführungszeichen." (oder hier)


Es handelt sich schlicht um die Verschriftung der im Video hörbaren Rufe.

Zu guter Letzt?

Nachdem sich russische staatliche Stellen massiv in den Tweet eingemischt haben 😄, die Staatsduma die DW gar aus Russland schmeißen wollte, hat Außenminister Lawrow die Sache niedergeschlagen.

Aber! Seine Außenamtsprecherin Sacharowa hat "die Behauptung aufgestellt, es hätte ein Treffen von Verantwortlichen der DW und dem Außenministerium der Russischen Föderation gegeben, bei dem sich die DW für angebliche Fehler in ihrer Berichterstattung aus Russland entschuldigt habe." [DW] Dem widerspricht die Deutsche Welle und dem wiederum widerspricht Sacharowa.

Der beklagte Tweet ist immer noch online (siehe oben).




Sonntag, 3. November 2019

Margarita Simonjan über die Agenda von Russia Today (RT)

RT Deutsch ist ein Ableger des russischen Staatssenders Russia Today (RT) mit Sitz in Berlin. In Interviews mit Lenta.ru und Kommersant.ru äußerte sich die Senderchefin Margarita Simonjan ausführlich zur Positionierung und zu den Aufgaben des Senders. Die Interviews dürfen als Schlüssel zum Verständnis von Russia Today betrachtet werden. Bis zum heutigen Tage kann man die Umsetzung der Direktiven auf allen Kanälen des Netzwerkes verfolgen.

"Ich werde nicht so tun, als wäre ich objektiv."

Interview mit Margarita Simonyan

Hier findest Du eine Sicherungskopie des Artikels.



"Es gibt keine Objektivität"

Margarita Simonyan, Chefredakteurin des Senders Russia Today, erklärte dem stellvertretenden Chefredakteur von Vlast, Alexander Gabuev, warum die Steuerzahler staatliche Projekte zur Entwicklung russischsprachiger ausländischer Medien finanzieren sollten.



Hier findest du eine Sicherungskopie des Artikels

Update 01.12.19: Interview mit Kommersant hinzugefügt