Dienstag, 26. März 2019

Wie eine Hauptmoderatorin RT Deutsch erklärt

Im August 2017 strahlte RTL eine Undercover-Reportage über RT-Deutsch aus. Team Wallraff hatte eine "Praktikantin" in das Senderbüro eingeschleust, die mit einem versteckten Aufnahmegerät eine Unterhaltung mit einer Hauptmoderatorin aufzeichnete. Leider ist die Original-Aufzeichnung komplett aus dem Internet verschwunden. Die auf Youtube eingestellte Kopie wurde gesperrt.
Team Wallraff bei RT Deutsch auf Youtube gesperrt

Team Wallraff bei RT Deutsch auf Youtube gesperrt
Teile der Sendung sind bei RTL abrufbar. Der Teil über RT Deutsch fehlt. Mir liegt allerdings ein Audio-Mitschnitt vor. Dieser ist im Folgenden verschriftet.

Kommentar:
Nach einer Weile lernt unsere Reporterin eine der Hauptmoderatorinen kennen. Im Gespräch mit ihr wird schnell klar wo sie hier gelandet ist.

Hauptmoderatorin (im Film verpixelt, Stimme verfremdet aber deutlich erkennbar):
Ich glaube hier, du kannst hier übrigens viel machen. Du bist hier sehr, sehr frei. Klar, innerhalb der redaktionellen Linien. Da brauchen wir uns nichts vorzumachen.

Praktikantin:
Welche redaktionellen Linien meinst du denn?

Hauptmoderatorin:
Naja. Wir sind ein russischer Staatssender. Dass du hier jetzt nicht einen Lobgesang auf die NATO singen wirst, das muss man jetzt nicht erklären.

Kommentar:
Dass sie für einen Propagandasender arbeitet, scheint für sie kein Problem zu sein. Im Gegenteil.

Hauptmoderatorin:
Mir ist einfach egal, ob jetzt irgend jemand denkt, das ist jetzt schlimm oder so. Abgesehen davon. Ich könnte auch bei anderen Propagandasendern arbeiten. In China. Ich würde jetzt, wenn Nordkorea so einen großen Sender hätte, ja, das wäre ja ein Traum.

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